Als hätten wir im Alltag von ihr nicht schon genug!
Nun ja, manchmal zirkuliert sie als gute Info,
bisschen unterhaltend oder sogar nützlich sinnvoll,
nicht permanent in aufdringlichem Psycholook.
Chef & Friends wollen ihr einen Tag widmen,
um länger kreativ zu spielen,
nebenbei mehr Geld zu verdienen,
den ganzen lieben langen Arbeitstag,
den kein Kollege als einen bezeichnen mag.
Mancher doch, trotz Pausenschlemmen und Fernurlaub im Team.
Wünschend, dass ein Tag der Werbung sich keineswegs etabliert,
die Idee vergessen wird, längst bevor sie in die Vollen geht,
Antikapitalisten, Exkaufsüchtige und Konkurrenten.
Die Leute lassen ungerne mit, mal ganz gern um sich kämpfen,
haben auch viel mehr zu tun als ganztägigen Konsum.
Somit achtet kaum jemand am Tag der Werbung,
den Chef & Friends und Kommerzlobby ausgerufen haben,
darauf weniger im Geld-, mehr im Einkaufsbeutel zu tragen.
Nicht einen Duftöl-Aufguss mitbringen pro Theatergang!
Solch Verwechslung verrät Publikumsinsassen,
die sie nicht alle haben –
auch wenn im Parkett erstaunlich warm, oder gar heiß
vor dem Saukram; Ersteres vor entzückendem Schönheitsfleiß.
Ein wenig vergleichbar nur mit wohltuendem Saunan
szeniert da Kultur, teils geh-, teils ungelogen,
bis in die Ränge und Logen.
Das Publikum wollen wir doch weiterhin angezogen?
Keine sonstwie weitgehende Real-Life-Szene-Kombination?
Die Besucher bekommen diesmal Geschenklein vom Haus,
Empfangsdamen teilen vorfreudig vorm Ausgang aus
kleines Glück noch oben drauf aufs heutige hübsche Stück.
Morgen wettert auf den Brettern dafür wieder die Sau,
Gefühlvolle gehen eventuell trotzdem nicht vorzeitig raus.
Meine Kloschüssel macht wusch!
O wie gut sich das anhört!
Einsame frische Luft,
Aftershave und Deo mühten sich um Raumduft,
mir allerliebste Wasserbetriebe haben endlich repariert!
Wieder heute muss ich filtern,
um nicht zu schultern
Massen lebenserleichternder Themen!
Wo ist da das Problem?:
Gelassenheit machbarer als ehedem.
Beschäftigt sein mit allem Möglichen.
Irgendwo sich Sinn geben.
Womit man sich halt findet.
Ganz so einfach nicht gesagt.
Manches bleibt, wie auch immer, gewagt.
Zu meener Stadt sagen se Meteropole,
um de Ecke ick meen Kaffe hole.
War früha jeden Tach uff n Bier in meen Kiez,
jetze seh ick hia nur noch Touries und de jroße Politik.
Ooch dit janze Waahlberlin.
Tolarant schon dit Prinzip,
will ick nu langsam ooch ma kieken jehn,
nich nur wo ick malooche und inkoofe schon meen janzet Leben.
Mann, wat kann ick in die andern Bezirke allet sehn!
Sojar da hörste Deutsche komisch reden,
andre Leute Europeesch,
stoonst üba Jebäude und Junst von Korifeen!
Ey, so jroß is nur Berlin!
Ick freu mia uff meen Kiez!