Bist du noch so sympathisch ...

Nov 2007

nur lei­der den Na­sen ver­werf­lich,
dann wirst du, je nach stil­lem I,
ge­mie­den, tun­lichst unübertrieben.

Oder es siegt ein­mal die Sym­pa­thie,
da du, na nu, un­ter vier Au­gen
»Sag mal, wäschst du dich nie?«
über­ra­schend ge­fragt wirst.

Du willst blei­ben sym­pa­thisch,
drum kannst nicht an­ders, als ar­tig
tags drauf er­schei­nen ge­duscht.
Selbst­re­dend fragst nicht: »Und nun?«

► empfehlen

6 Kommentare

  1. Fuku

    Der Ge­dicht­rhyth­mus ist für mich nicht er­kenn­bar. Viel­leicht wirkt es als Vor­trag bes­ser. Auch er­schließt sich mir auch beim mehr­ma­li­gen Le­sen und Re­flek­tie­ren nicht, was hier aus­ge­sagt wer­den will; wel­che Re­ak­tion beim Le­ser er­zielt wer­den möchte.

  2. Veit Pakulla

    Das Ge­dicht ist be­wusst in un­sau­be­ren Rei­men ge­schrie­ben, also in Ver­sen, die nur ähn­lich aus­lau­ten. Wo­mög­lich da­durch er­gibt sich in dei­nem Sprach­emp­fin­den kein Rhyth­mus, Fuku.
    Die Zei­len sa­gen aus, dass stö­ren­den Kör­per­ge­ruch ei­nes Mit­men­schen an­zu­spre­chen für die meis­ten tabu ist. Je­mand, der täg­lich mit dem­je­ni­gen zu tun hat und sich traut, ihm sei­nen un­an­ge­neh­men Ge­ruch mit­zu­tei­len, strebt die Si­tua­tion zu ver­bes­sern. Für den un­be­wusst Übel­rie­chen­den ist nicht schön, seine Aus­wir­kung zu er­fah­ren. Nun weiß er je­doch, die an­de­ren mei­den ihn also des­we­gen, ob­wohl sie ihn an­sons­ten sym­pa­thisch fin­den. Um wei­te­ren so­zia­len Sank­tio­nen zu ent­ge­hen, wäscht er sich, hat sei­nen ei­ge­nen Ge­ruch aber nie als un­an­ge­nehm emp­fun­den. Fortan riecht er nor­mal, ein Um­stand, der für an­dere eine Selbst­ver­ständ­lich­keit ist. Er stellt nicht of­fen die Frage »Und nun?«, was er den­noch gerne täte. Denn dass seine sym­pa­thi­sche Wir­kung durch den Kör­per­ge­ruch so sehr wett­ge­macht wurde, stört wie­derum ihn, doch er ak­zep­tiert bald.
    Die Re­ak­tion des Le­sers ist z. B. deine! Sie lässt sich nur be­dingt beabsichtigen.

  3. milchkaffee

    Nach vorne win­ken - und hin­ten stin­ken - die Rech­ten wie die Lin­ken. ;)

  4. Veit Pakulla

    Eine Aus­sage über Po­li­tik habe ich mit dem Ge­dicht kei­nes­wegs be­ab­sich­tigt. :) Je­doch ir­gendwo nimmst du sie ja her, nach­dem du von Sym­pa­thie, aber auch un­an­geh­mem Ge­ruch ge­le­sen, milch­kaf­fee! Ex­treme, wie du sie er­wähnst, sind wahr­lich kri­tisch zu be­trach­ten. :?

  5. Roland Schreyer

    Veit, Fuku hat recht. Dein Rhyth­mus, also die Vers­füße Tro­chäen, Jam­ben etc. ge­hen ganz schön wild durch­ein­an­der und las­sen ei­nen beim Le­sen stol­pern. Da­bei hast du ab­so­lut reiz­volle The­men und eine selbst­kri­ti­sche Her­an­ge­hens­weise an sie. Das ist gut. Glätte deine Zei­len doch.

  6. Veit Pakulla

    Ich dichte viel nach Ge­fühl, Ro­land, ma­che mir ziem­lich we­nige Ge­dan­ken um Tech­nik. Die Stro­phen von »Bist du noch so sym­pa­thisch ...« wol­len so un­schön klin­gen wie das Thema, das sie trans­por­tie­ren. Eine Form, die nicht den In­halt wi­der­spie­gelt, wäre mir Ästhe­tik fal­schen Orts.

Kommentar schreiben




Blog Top Liste - by TopBlogs.de blogoscoop Blogverzeichnis Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de