Das Klettergerüst

Jan 2007

Ein hoch­in­tel­li­gen­ter In­ge­nieur
kon­stru­ierte ein Klet­ter­ge­rüst,
über das man sich ent­rüs­ten müsst’,
wäre es für Kin­der zum Spie­len;
doch es er­hebt sich eh viel hö­her,
als Klet­ter­ge­stänge es tä­ten,
die Kin­dern gefielen.

So klet­tern Er­wach­sene dran rum,
teils et­was zit­te­rig, teils recht so­lide,
von be­wun­derns­wert bis dumm
an die­ser ge­wal­ti­gen Py­ra­mide
von ei­nem Ge­rüst, die bi­zarr steht,
mit der Spitze auf dem Bo­den
und nicht umgedreht.

Die meis­ten hal­ten sich au­ßen
in den Schrä­gen überm Drau­ßen,
denn im Klet­ter­ge­rüst in­nen
führt so viel Ge­stänge nach drin­nen,
dass man­che, die darin klet­tern,
über die wirre Kon­struk­tion
im­mer wie­der wettern.

Je hö­her man kommt und schaut,
umso un­si­che­rer wird ei­nem,
so ver­floch­ten ist das al­les ge­baut;
man kann dazu nur das mei­nen,
was man un­mit­tel­bar vor sich sieht,
wo­hin man folg­lich grei­fen muss,
da­mit ei­nem nichts geschieht.

Man­che hän­gen re­la­tiv bange
an die­ser oder je­ner ho­hen Stange,
an den be­son­ders ver­track­ten,
schnell viel zu abs­trak­ten,
von de­nen man ab­rutscht und fällt,
erst et­was wei­ter un­ten be­greift,
wo man sich wie­der festhält.

Ei­nige klet­tern meis­ter­haft
wie Kö­nige im Stan­gend­schun­gel,
als ob das Ge­stänge sie kaum schaffe,
spie­le­risch mang dem Gegrum­mel.
Doch je­der kann nur be­grü­ßen
wie­der ein­mal an­zu­kom­men,
den Bo­den un­ter den Füßen.

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