Verrückt der Urknall

Jun 2006

Ir­gend­wann,
das heißt, ei­gent­lich kann
man nicht mal ir­gend­wann sa­gen,
denn es war vor un­end­lich vie­len Ta­gen,
wo noch nie­mand Tage zählte,
noch lange da­vor, wo­vor es Zeit noch gar nicht gab.
Da gab es ei­nen uri­gen Knall,
so zen­tral, dass kei­ner wo zei­gen kann.

Je­den­falls,
das Wo und Wann
der Knall nun mit sich brachte,
»klar« sa­gen As­tro­wis­sen­schaft­ler, der
noch heute rauscht. Beng! oder so ähn­lich machte
er al­ler­dings nie. Kein ein­fa­cher Knall;
kam mit ihm ja erst der Schall, je­doch nur
in luf­tig be­drü­cken­den Um­ge­bun­gen mit Ohren.

Diese Schall hö­ren­den Oh­ren,
wir, de­ren Trä­ger wer­den Ge­ne­ra­tion für Ge­ne­ra­tion
ge­nau dort im Uni­ver­sum ge­bo­ren,
wor­auf man steht,
auf ei­nem Pla­ne­ten, der uns Tag um Tag dreht,
den eine Sonne zum bes­ten hat
mit vi­tal tem­pe­rier­tem Son­nen­licht,
den op­ti­ma­len Watt.

Aber es gibt auch eine be­rühmte Ge­set­zes­fi­bel,
sehr ein­fluss­reich in Mensch­heits­fra­gen:
die mil­li­ar­den­fach ge­le­sene Bi­bel.
Sie sagt so­gar, wer den Knall,
al­ler­dings nicht als Knall, ver­ur­sachte,
ei­nen sechs, mit Sonn­tag sie­ben Tage lan­gen,
fast schon nach der Uhr also,
zu­min­dest un­chao­tisch sachte.

Wie man es fin­det in der Na­tur, sind wir Ge­bilde
des Kleins­ten wie auch des Gan­zen.
Habe ich, zur Si­cher­heit, ex­em­pla­risch be­ob­ach­tet
bei Wan­zen. So muss ich mit ei­nem Knall le­ben.
Selbst die Erde war­tet auf mit Be­ben.
Das war mal wie­der,
wie aus dem Nichts, ein Ein­fall –
der Urknall.

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1 Kommentar

  1. Simone Hartung

    Super!Ganz tol­les Gedicht.ich liebe es!Es bringt auf den Punkt was -man- erahnt,weiß oder annimmt...

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