traurig

Eine Sicht

Mai 2011

Ich steige nicht
hin­ter Ein­sicht,
nehme sie, be­rührt
im Vor­bei­zie­hen.
Wo man steht,
Weg.

Rückbesinnung

Mrz 2011

Ir­gendwo, schein­bar im Nir­gendwo
die an­de­ren.
Mein Kopf an die Wand ge­lehnt.
Gut wie sie kühlt,
un­er­wi­der­tes Be­mü­hen
er­hitzt hat – mein Ge­müt.
Bald er­neut un­ter Men­schen ich wandle.

Egoschaft

Feb 2011

Nicht nur aus ei­ge­ner Kraft,
auch aus Ge­mein­schaft
zu viel Ego stampft
Menschensaft.

Ein unlösbarer Fleck

Sep 2007

Sie war eine ganz ge­pflegte Glanz­flä­che,
die leuch­tend schwarze HiFi-Anlage
ei­nes schwe­ren Per­fek­tio­nis­ten.
Den Fleck kann er, schön sanft wi­schend,
ver­dammt, o ver­dammt nicht überlisten.

»Wie konnte der auf meine An­lage kom­men?«
schluchzt er, wirft sich nie­der
trau­rig und be­nom­men
vor seine be­schä­digte Glanz­flä­che,
auf seine noch nie be­nutzte Tanzfläche.

Der Habicht

Apr 2007

Vor ei­nem Wäld­chen, auf ei­ner Wiese,
steht spä­hend Vo­gel­kund­le­rin Gabi
ne­ben ih­rer fünf­jäh­ri­gen Toch­ter Liese,
die fragt: »Wo ist der große Habi?«

»Lies­chen, schau! die Am­sel­mut­ter.
Die sü­ßen Jun­gen krie­gen jetzt Fut­ter!«
Lie­ses Fern­glas wan­dert hin und her,
den Habi wie­der se­hen will sie so sehr.

»Mami, der Habi! Ui, ist der schnell.«
Ga­bis Feld­ste­cher schwenkt auf der Stell’.
»Ja, Lies­chen, ein Ha­bicht im Jagd­flug.«
»Mami, der greift ei­nen klei­nen Vo­gel an!«
»Schau weg, Lies­chen! für dich ge­nug!
Och Lies­chen, ja, der arme Amselmann.«

Im Wäld­chen kreischt das kleine Nest
und Gabi um­armt ihre Toch­ter ganz fest,
die ihr in die Schul­ter schluchzt: »Nein!
Jetzt sind die Am­sel­kin­der so allein.«

»Lies­chen, ihre Mut­ter ha­ben sie noch.
Und wir sind auch al­lein. Weißt du doch.«
»Mami, habe ich mei­nen Papa nicht,
weil den auch ge­schnappt hat der Habicht?«




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