Eine Sicht
Ich steige nicht
hinter Einsicht,
nehme sie, berührt
im Vorbeiziehen.
Wo man steht,
Weg.
von Veit Pakulla
Ich steige nicht
hinter Einsicht,
nehme sie, berührt
im Vorbeiziehen.
Wo man steht,
Weg.
Irgendwo, scheinbar im Nirgendwo
die anderen.
Mein Kopf an die Wand gelehnt.
Gut wie sie kühlt,
unerwidertes Bemühen
erhitzt hat – mein Gemüt.
Bald erneut unter Menschen ich wandle.
Nicht nur aus eigener Kraft,
auch aus Gemeinschaft
zu viel Ego stampft
Menschensaft.
Sie war eine ganz gepflegte Glanzfläche,
die leuchtend schwarze HiFi-Anlage
eines schweren Perfektionisten.
Den Fleck kann er, schön sanft wischend,
verdammt, o verdammt nicht überlisten.
»Wie konnte der auf meine Anlage kommen?«
schluchzt er, wirft sich nieder
traurig und benommen
vor seine beschädigte Glanzfläche,
auf seine noch nie benutzte Tanzfläche.
Vor einem Wäldchen, auf einer Wiese,
steht spähend Vogelkundlerin Gabi
neben ihrer fünfjährigen Tochter Liese,
die fragt: »Wo ist der große Habi?«
»Lieschen, schau! die Amselmutter.
Die süßen Jungen kriegen jetzt Futter!«
Lieses Fernglas wandert hin und her,
den Habi wieder sehen will sie so sehr.
»Mami, der Habi! Ui, ist der schnell.«
Gabis Feldstecher schwenkt auf der Stell’.
»Ja, Lieschen, ein Habicht im Jagdflug.«
»Mami, der greift einen kleinen Vogel an!«
»Schau weg, Lieschen! für dich genug!
Och Lieschen, ja, der arme Amselmann.«
Im Wäldchen kreischt das kleine Nest
und Gabi umarmt ihre Tochter ganz fest,
die ihr in die Schulter schluchzt: »Nein!
Jetzt sind die Amselkinder so allein.«
»Lieschen, ihre Mutter haben sie noch.
Und wir sind auch allein. Weißt du doch.«
»Mami, habe ich meinen Papa nicht,
weil den auch geschnappt hat der Habicht?«