Mit ein paar Sachen
Apr 2011
Ein Zipfel meiner coolen Lederjacke,
unterm Reißverschluss, wenn ich sie offen trage,
gibt mir ein sicheres Gefühl,
weil ich am Zuziehschniepel rühr.
Er klein, es kaum zu sehen, ganz tapfer.
Na ja, so männlich sicher wie ich stapfe.
Und mancher Rock ist kühl.
Ich spreche nicht von der Musik.
Aber auch von manchem Rock in Jeans.
russkaja
worum gehts in dem gedicht ? ich werd nicht so ganz schlau...
19.04.2011 14:34
Veit Pakulla
Es geht um zu viel Coolness sowie falsch verstandene Männlichkeit, wie sie das lyrische Ich ironisch beschreibt. Demgegenüber die weibliche Entsprechung, denn einige Vertreter der Geschlechter beziehen sich hier aufeinander, mitunter verunsichernd bzw. verunsichert.
19.04.2011 17:07
russkaja
das war ja keine Coolness... sondern krasser Mangel an Interesse
20.04.2011 00:49
Veit Pakulla
Interessante Interpretation, russkaja. Ein Mangel an Interesse oder Furcht interessiert zu sein, da es nicht erwidert werden könnte, können wahrlich hinter übermäßigem Coolsein stecken.
20.04.2011 09:51
Uwe Bogumil
Das Gedicht hat mir den Tag versüsst.Der Zuziehschniepel wird wohl in meinen Wortschatz übergehen,auch ganz ohne die Assoziation mit Herren, die sich alle fünf Minuten vergewissern müssen, ob das Schnidelwützchen noch da ist.
russkaja,hat mir sehr gefallen, das Du gefragt hast und dir auch selbst Gedanken gemacht hast.Ich glaube, das sind die Leser die sich Autoren wünschen.
29.04.2011 17:54
Veit Pakulla
Gemeint ist zwar der Zuziehschniepel am Reißverschluss einer Jacke, Uwe, aber der birgt natürlich weitere Assoziations- und Gebrauchsmöglichkeiten in sich. Gemäß Duden steht der reine Schniepel umgangssprachlich sowieso für den Schniedelwutz. Bei der Nachsilbe ›-wutz‹ muss man wiederum aufpassen, dass sie nicht unnötig verkleinert! Im Kontext, meine ich.
Ja, mich freut immer wieder, wenn Leser sich zu meinem Werk äußern.
29.04.2011 19:19