Steuererklärung Vorlage Bierdeckel

Dez 2013

Beim Bier am Stamm­tisch
trägt un­ter wi­der­wil­li­gem Mund­zisch,
wenn auch ne­ben­bei,
Herr Mun­kel­fisch
in seine drei Bier­de­ckel lange Steu­er­er­klä­rung ein
kaum ver­rech­nete, ziem­lich echte Zah­len.
Diese Ein­fach­heit, eine Qual, denkt er sich,
macht es eben gleich öffentlich.

Fi­nanz­be­amte re­la­xen in Won­ne­schicht.
Ins Dienst­ge­bäude geht’s meis­tens we­gen Son­nen­milch.
Der Steu­er­be­ra­ter schred­dert Ge­büh­ren­ka­ta­log.
Seine be­zahlte Hilfe wäre nun­mehr Lug und Trug.

Wer zum Steu­ern­zah­len be­glückt ge­nug,
doch vor Mit­men­schen, die we­nig be­tucht,
und vor Ge­samt­ge­sell­schaft weg­bucht,
der ent­kommt in jede Rich­tung der Welt
meis­tens nur noch durch Ent­rich­tung von Geld
an sämt­li­che Staa­ten.
Frü­her kon­kur­rier­ten mit den von ih­nen bra­ven
die Dritte Welt und alle Steu­er­oa­sen.
Da­mals zweig­ten noch nicht alle Bür­ger ab auf ei­ge­nen Ra­sen.
Frü­her Lob­bys, heute zu­dem geld­lich de­mo­kra­ti­sche Basis.

Der Fis­kus, we­ni­ger denn je Biss­nuss,
fi­nan­ziert je­dem Bür­ger das Min­deste und ein biss­chen Lust
vom viel ge­rin­ge­ren Frust
einst ma­te­ri­ell ge­gen­ein­an­der iso­lier­ter Men­schen.
Sie das Mitarbeiter-Arbeitslosen-Quetschrennen
und mas­sen­haft selb­stän­dige Com­pu­ter­ma­schi­nen­ge­winne
zur ge­bil­de­ten In-praxi-Volkssau mit dem Motto hedg­ten:
»Gebt uns ein­fach so aus den Steu­er­mit­teln!
Sie aus ebenso ein­fa­chen Ein­kom­men sich mit aufschütten!«

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3 Kommentare

  1. Veit Pakulla

    Das in der Ver­gan­gen­heits­form ste­hende Verb ›hedg­ten‹ habe ich von Hedge ab­ge­lei­tet. Ein Hedge ist ein Si­che­rungs­ge­schäft, das das fi­nan­zi­elle Ri­siko sei­nes Be­trei­bers mi­ni­miert. Sol­che Ge­schäfte wer­den in gro­ßem Stil ab­ge­wi­ckelt. Wa­rum zu­künf­tig nicht auch von Bür­gern, die sich Steu­er­ein­nah­men zum Le­ben sichern?

  2. Frigga

    Hey Veit, das ist ja mal wie­der was... ich hoffe die Leute le­sen nicht nur den letz­ten Satz ;-)

    Mir fal­len da ge­rade noch paar Lus­tig­kei­ten ein viel­fäl­tige un­be­zahlte Ta­lente zu ver­bin­den:
    machst Du auch noch ein Ge­dicht über die Kon­sum­steuer? Und viel­leicht kann der Matze (frü­her mal in der Ber­li­ner BbG) das ver­to­nen? Ich bas­tel dann was dazu - mit viel Ma­the und or­dent­lich Ori­gami ;-)

  3. Veit Pakulla

    Hi Frigga,

    ich habe ei­ni­ges an­dere in Ar­beit, das mich in An­spruch nimmt, und will nicht auf ein­zelne Steu­er­ar­ten ge­hen. Mir geht es um grund­sätz­li­che Aus­sa­gen. Über wel­che Steuer, Steu­ern man Grund­ein­kom­men fi­nan­ziert, finde ich nach­ran­gig. Grund­sätz­lich ginge es. ;)

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