Für Marta zum Geburtstag
von Veit Pakulla
Grünende Bäume und Parkwiesen geben mir Geleit,
herrlich warm die Lüftchen in der Blütezeit,
in denen Pusteplusterlein ihr Gemach aufzeigen,
mehr noch schimmern jene eigentlich unsichtbar kleinen.
Ein Hoch auf die Natur, voller wunderschöner Reize!
Wen jucken meine Nasenschleimhäute!
Rachenkribbeln nehme ich inzwischen lässiger an.
Hatschis manche Blume bewässern.
Einen Versuch ist es alljährlich wert:
Naturliebe ganz ohne Mittel, unbeschwert.
Gut gelaunt spaziere ich zur kleinen Apotheke,
die unser Park neben dem Eisstand saisonal bietet.
biege gerade
was die Banane
vergurkt
nicht die allererste Sahne
quoll zu Tage
im Gegensatz zu Biojoghurt
hat Schoko umso mehr zu tun
auf der Blumenwiese.
Mich eine in kargem Geröll.
Da ich dennoch erblühe,
sei ich wertvoller.
Du habest es leichter in vielem.
Deinen Wiesenduft finde ich toll!
Und hast das Näschen von ihm voll,
sei nicht allein mit fiesen Untergräschen!
In den Baumkronen sprießen die Knospen.
Darunter geht ein Paar spazieren.
Da muss sie ihm nun protestieren:
»Es ist Frühling, Gert, und wir rosten.«
»Lisa, wunderschön sprießende Knospen.
Und du fängst hier an mit Sachen,
die uns bloß unglücklich machen.
Ich will die frische Frühlingsluft kosten.«
»Na dann, Gert, viel Freude beim Kosten!«
wünscht sie ihm ziemlich laut,
wie er nun ganz plötzlich schaut
Lisa an, nicht mehr seine lieben Knospen.
»Sei bitte«, flüstert er, »nicht so laut, du.
Das ist mir hier nicht das Wahre.
Im Park sind noch andere Paare,
und die Brise weht es denen buchstäblich zu.«
Da fragt Lisa ihren Gert, schön leise:
»Gehören wir eigentlich noch zusammen?«
und damit er ihr das wieder beweise,
lässt sie sich fallen, er dürfe sie auffangen.
»Es darf«, stammelt er, »nicht wahr sein«,
offensichtlich will er sich ducken,
war, ob keiner guckt, sich umgucken –
und nun liegt seine Frau einfach im Rasen.
»Was für ein Mann, ich krieg blaue Flecken«,
sagt sie spöttisch vom Rasen herauf,
wollte doch aber Frühlingsgefühle wecken,
ächzt sodann, stützt sich mit den Ellen auf.
Gert sagt, lässt ein Lächeln um sich fliehen:
»Du weißt doch, wie sehr ich dich lieb hab.
Komm, wir machen dir schnell das Gras ab!«
Jetzt macht er Anstalten, sie hochzuziehen.
Ihr schlanker Körper sich biegt und entwindet.
»An mir, Liebster, haftet noch gar kein Gras!«
Sie krallt sich in den Rasen, ihr Mann schindert.
»Jetzt erst wird’s, haha, was für’n Spaß!«
Jedes Mal lachen, wenn er sich ihr nachbückt,
Zuschauer, ist er sich sicher, ruft allen:
»Frauen, solltet ihr wissen, sind verrückt!«
lässt sich – dann eben neben seine fallen.