Die Gesellschaftskritik hat viel für sich …

Apr 2013

Ge­setzt den Fall, man ba­det darin ei­ge­nes Ich:
So hat man ers­tens den Ge­winn,
Daß man sieht, wo man übe­r­all mit drin;
Zum zwei­ten schen­ken sich die Leut
Un­ter Le­bens­be­zug wahre Auf­merk­sam­keit;
Auch tappt man drit­tens ge­schick­ter ins Ge­wis­sen
Nun ver­ständ­li­che­ren Kri­ti­ker­güs­sen;
Und vier­tens pocht man au­ßer­dem
Auf Kom­pro­miss bei ei­nem gar abs­trak­ten Pro­blem.
So kommt es denn im­mer­fort her­aus,
Daß man leicht tra­gen­des Säul­chen in gro­ßem Haus.

 

Frei nach die­sem Ge­dicht von Wil­helm Busch:

Die Selbst­kri­tik hat viel für sich.
Ge­setzt den Fall, ich tadle mich:
So hab ich ers­tens den Ge­winn,
Daß ich so hübsch be­schei­den bin;
Zum zwei­ten den­ken sich die Leut,
Der Mann ist lau­ter Red­lich­keit;
Auch schnapp ich drit­tens die­sen Bis­sen
Vor­weg den an­dern Kri­ti­küs­sen;
Und vier­tens hoff ich au­ßer­dem
Auf Wi­der­spruch, der mir ge­nehm.
So kommt es denn zu­letzt her­aus,
Daß ich ein ganz fa­mo­ses Haus.

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