März 2011

Manie und Gegenpart

Mrz 2011

In ei­nem Pa­last aus Il­lu­sio­nen
je­mand ru­he­los am Woh­nen,
durch­weg be­treibt
al­les Wünsch­bare auf sei­ner Seite.

Aus ei­ner Grube vol­ler Rea­li­tät
je­mand müde schweigt,
vor blan­kem Er­ken­nen un­be­seelt,
aus­ge­hän­digt gro­ßer Übermäßigkeit.

Döner macht schöner

Mrz 2011

        we­gen dem Ge­müse,
      auf Wunsch auch Feta,
          rich­tig schön Fleisch vom Spieß,
       das wohl meis­tens Qua­li­tät hat,
         mit Knob­lauchsoße oder mit der mit Kräu­tern
                    oder scharf –
               das ge­sün­deste Fast­food ever!

          Dö­ner macht schö­ner!
      Aber nicht beim Es­sen,
    wenn man ’s Es­sen nicht ge­übt hat
              oder ein­fach nur schlecht im Griff
           un­term Mund­druck den Brot­f­la­den,
      die Soße aus ihm raus­quillt mit den vie­len Zu­ta­ten,
     die die Mund­win­kel herab
             schon mal auf die Ser­vi­ette po­chen
                     ganz leise.

                                   Vor der Dö­ner­bude in­ter­es­siert zu­sieht
                                           die­ser Ess­weise,
                             in­ner­lich even­tu­ell sich amü­siert
                                                über ei­nen,
                                         man­cher Genuss-
                                                 beeinträchtiger.

Freunde bei Facebook & Co.

Mrz 2011

Das Jahr hat weit­aus we­ni­ger Tage
als ich Freunde zum Bei­spiel bei Face­book habe.
Zu vier Ge­burts­ta­gen heut nicht gra­tu­liert!
Ges­tern wie­derum zu drei!
Glück­li­cher­weise scheint nie­mand be­lei­digt,
so­lange ein­fach In­ter­esse und netz­wer­ken im Vor­der­grund steht,
man Be­kannt­schaf­ten und Freunde un­ter­schei­det,
die man aus dem Real Life kennt
oder da­hin mit­zu­neh­men gedenkt.

Addjust die Addlust

Mrz 2011

       Ad­djust mit Doppel-d, Ab­wand­lung aus dem Eng­li­schen,
            wo man schlicht sagt »just add«,
    finde ich der­ma­ßen nett, in mei­ner Add­lust,
             adde mir ei­nen Freun­des­kreis un­glaub­lich groß
               über Eu­ropa, Asien, Aus­tra­lien, die kon­ti­nen­ta­len Ame­ri­kas,
          Afrika und For­scher in der Ant­ark­tis.
             5000 Freunde pro Pro­fil man ha­ben darf, macht das Spaß!
Drau­ßen seh ich hell­lich­ten Tag, doch chatte quasi mit­ten in der Nacht,
    wün­sche an­de­rer­seits »Good morning!« oder frage: »Any sports?«
 Lese ich mensch­li­che Sor­gen, merke ich, dass mir der Ma­gen knurrt.
   Vor Un­ter­hal­tung ge­ra­dezu surrt das nächste You-Tube-Video.
  Meine Au­gen zwin­kert Schlaf­wunsch zu, mir mangelt’s an Be­we­gung.
       Doch ad­den und chat­ten wer­den mir nicht ge­nug,
    fühl mich noch ganz neu bei Facebook.

Paradieschen

Mrz 2011

Wer re­det noch vom Pa­ra­dies?!
Dies Fern­rei­se­ziel ein ewi­ges,
herr­lichs­tes Ende jed­we­den We­ges.
Glück reg­net gar nicht ste­tig es
übe­r­all un­ter uns Dies­sei­ti­gen.
Schaf­fen wir, nicht bloß um zu ver­wei­len,
uns folg­lich ein, ja, wei­tere Pa­ra­dies­chen!
Zwi­schen de­nen ebenso wich­tig Le­ben
mit All­täg­li­chem und Pro­ble­men.
Still ganz von un­ten die Radieschen.




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