Urheberschafft
Die Uhr hebt den Zeiger.
Das Ur hebt die Zeit her.
Der Urheber zeigt wer
er ungefähr, halb Feder, aus dem Uraltwerk.
Draus, dran puzzelt und huschelt es,
sucht sich, mich, uns, dich, Sie, euch vor riesigem Verberg,
verschieden lebensecht früheren und neuen Schöpfern.
Meist sieht man die berühmten ihrer bruchstückhaften Köpfe an,
je als spüre man den Moment aus einer Hand,
und spürt doch vieler Menschen Band.
Die meisten Werke und allermeisten Werkel
kaum wahrgenommen aus der Nähe wie in der Ferne.
Lesen, hören, erspüren, riechen, gebrauchen, schauen
zum Innehalten, Spaß, Vorbeigehen, Ertragen oder Abhauen.
Ob Größe aus dem Uraltwerk, Mittelmaß oder Zwerg,
weder alle Kreativen sich vor großem Publikum auffinden
noch, selbst wenn publik um und um, auf Haufen von Tantiemen.
Anerkennung, Ruhm, zuweilen posthum,
verleiht Urhebern, den Erben Einkommen, Eigentum,
sogar neben und infolge von Gratisboom.
Wovon prekäre Schöpfer leben? Die Antwort heißt: »No secret«,
brauche ich im Gedicht nicht zu geben.
Wer Kreativen kein Geld geben kann, bekommt im Netz so.
Wer ihnen zurückgeben könnte, hier nicht muss wie anderswo
zahlen und kann doch zahlen, einen Betrag eigener Wahl.
Kultur, un- sowie frei bepreist, eine aus frischer Naturquelle,
auf Weiterantriebswelle dank noch nie ganz sicheren Besitzes,
des großen Menschensitzes auf Gesetzchen.
Die Urheberkästen einander und allen andern machen vernetzt Sinn,
selbst wenn mal einer vom anderen umbenennt, verletzt ihn
oder es danach aussieht, weil Autarkes Paralleles kennt.
Wer bleibt für sich? Bleibt ohne irgendeinen Gewinn?
Was beziehungsweise wie viel käme genau hin?