Addjust mit Doppel-d, Abwandlung aus dem Englischen,
wo man schlicht sagt »just add«,
finde ich dermaßen nett, in meiner Addlust,
adde mir einen Freundeskreis unglaublich groß
über Europa, Asien, Australien, die kontinentalen Amerikas,
Afrika und Forscher in der Antarktis.
5000 Freunde pro Profil man haben darf, macht das Spaß!
Draußen seh ich helllichten Tag, doch chatte quasi mitten in der Nacht,
wünsche andererseits »Good morning!« oder frage: »Any sports?«
Lese ich menschliche Sorgen, merke ich, dass mir der Magen knurrt.
Vor Unterhaltung geradezu surrt das nächste You-Tube-Video.
Meine Augen zwinkert Schlafwunsch zu, mir mangelt’s an Bewegung.
Doch adden und chatten werden mir nicht genug,
fühl mich noch ganz neu bei Facebook.
Als hätten wir im Alltag von ihr nicht schon genug!
Nun ja, manchmal zirkuliert sie als gute Info,
bisschen unterhaltend oder sogar nützlich sinnvoll,
nicht permanent in aufdringlichem Psycholook.
Chef & Friends wollen ihr einen Tag widmen,
um länger kreativ zu spielen,
nebenbei mehr Geld zu verdienen,
den ganzen lieben langen Arbeitstag,
den kein Kollege als einen bezeichnen mag.
Mancher doch, trotz Pausenschlemmen und Fernurlaub im Team.
Wünschend, dass ein Tag der Werbung sich keineswegs etabliert,
die Idee vergessen wird, längst bevor sie in die Vollen geht,
Antikapitalisten, Exkaufsüchtige und Konkurrenten.
Die Leute lassen ungerne mit, mal ganz gern um sich kämpfen,
haben auch viel mehr zu tun als ganztägigen Konsum.
Somit achtet kaum jemand am Tag der Werbung,
den Chef & Friends und Kommerzlobby ausgerufen haben,
darauf weniger im Geld-, mehr im Einkaufsbeutel zu tragen.
Nicht einen Duftöl-Aufguss mitbringen pro Theatergang!
Solch Verwechslung verrät Publikumsinsassen,
die sie nicht alle haben –
auch wenn im Parkett erstaunlich warm, oder gar heiß
vor dem Saukram; Ersteres vor entzückendem Schönheitsfleiß.
Ein wenig vergleichbar nur mit wohltuendem Saunan
szeniert da Kultur, teils geh-, teils ungelogen,
bis in die Ränge und Logen.
Das Publikum wollen wir doch weiterhin angezogen?
Keine sonstwie weitgehende Real-Life-Szene-Kombination?
Die Besucher bekommen diesmal Geschenklein vom Haus,
Empfangsdamen teilen vorfreudig vorm Ausgang aus
kleines Glück noch oben drauf aufs heutige hübsche Stück.
Morgen wettert auf den Brettern dafür wieder die Sau,
Gefühlvolle gehen eventuell trotzdem nicht vorzeitig raus.
»Na und«, sag ich mittlerweile, gern.
Denn was soll mich noch ereilen, verwundern
in einer Welt, in der es nichts gibt, was nicht gemacht wird
oder nur gedacht, von igendjemand –
vor allem das meiste immer noch von niemand.
Gerade, oftmals nehme ich es krumm,
intermedial ich vor die kreiselnden Augen geführt bekomm,
was alles erneut zum ersten Mal gelungen,
wozu vieles nun schon wieder, endlich, doch nicht gekommen,
sodass Unzähliges verloren, gerettet, wo nicht errungen,
oder einfach so.
Aha, aha, das ist ja alles hoch-, höchst interessant!
Das geht mich alles etwas an.
Aus all jenen Dingen nähre ich Gedanken- und Redeschwall,
helfe besserenfalls manch sinnvoller Sache –
im Zusammenhang Zeile für Zeile angebracht.