humorvoll

Die Unverständnistreppe

Feb 2007

 

Ein Verspaar

kühn schrei­tet,

stellt der­art was dar,

ein zwei­tes begleitet,

was dann auch wunderbar

noch ein wei­te­res verleitet.

»Wo sind wir denn auf der Trepp’?«

fragt das erste beim nächs­ten Schritt.

»Sehr sinn­voll, nu ver­steht uns kein Depp!«

ruft das dritte, gibt dem vier­ten ei­nen Tritt.

Jonas Gold, Lottomillionär

Dez 2006

Jo­nas, kürz­lich noch Lohn­ar­bei­ter,
zieht sehr er­leich­tert, ja to­tal hei­ter
durch die Ein­kaufs­pa­ra­diese,
jah­re­lang aus­ge­füllt die Lot­to­scheine,
ge­scherzt, wä­ren die Mil­lio­nen seine,
un­glaub­lich, nun sind’s diese.

Un­heim­lich sind Jo­nas aber noch sehr
die zehn Mo­nats­löhne für’n Fern­se­her –
al­ler­dings zwei Me­ter Bild.
Die Zahl auf’m Konto bleibt un­ge­heuer.
Diese Lu­xus­lä­den sind zwar sau­teuer,
aber ’s ist doch nicht so wild.

So ’n Wohn­sa­lon, was da­für al­les an­fällt.
Wird erst mal al­les auf La­ger ge­stellt
für die Villa für fünf Mil­lio­nen.
Spon­tan be­schließt Jo­nas ’ne Welt­reise,
bis ’n But­ler ins neue Zu­hause ein­weise,
aber bes­ser sich erst mal schonen.

Ei­nen gan­zen Jah­res­ur­laub über­zo­gen,
um elf Wo­chen, da­mit kei­nen be­tro­gen,
re­sü­miert Jo­nas Be­vely Hil­lens.
Da gab’s Rei­che. Man­che nicht ar­bei­ten,
ihr Ver­mö­gen sich las­sen nur aus­wei­ten,
sag­ten ir­gend­wie, sie chillen’s.

Bald hat Jo­nas Freunde im Über­fluss,
die er zu Par­tys ein­flie­gen las­sen muss –
und da­mals ihn nie­mand wollt’.
So ’ne Ro­lex zeigt auch bloß die Zeit,
is’ aber aus Pla­tin, völ­lig vor Rost ge­feit.
Hihi, das ist un­ser Jo­nas Gold.

Über Geld, das man hat, re­det man nicht,
war bis vor kur­zem nicht Jo­nas’ Ansicht,
nun wird ja nur noch Post ge­leert.
Woran er, al­ler­dings, kann ge­wöhn’ sich,
sind Chefs, die ihre Wer­bung per­sön­lich
vor­bei­brin­gen, ’n Trink­geld wert.

Jo­nas, noch in der längs­ten Stretch­ka­rosse
be­lieb­ter als man­che Wirt­schafts­bosse,
ein ech­ter Lot­to­mil­lio­när eben,
dem man ansieht, es zu wer­den ist drin,
den se­hen Spie­ler, er­neut kei­nen Ge­winn,
schon ge­nauso wie­der Tipps abgeben.

Verrückt der Urknall

Jun 2006

Ir­gend­wann,
das heißt, ei­gent­lich kann
man nicht mal ir­gend­wann sa­gen,
denn es war vor un­end­lich vie­len Ta­gen,
wo noch nie­mand Tage zählte,
noch lange da­vor, wo­vor es Zeit noch gar nicht gab.
Da gab es ei­nen uri­gen Knall,
so zen­tral, dass kei­ner wo zei­gen kann.

Je­den­falls,
das Wo und Wann
der Knall nun mit sich brachte,
»klar« sa­gen As­tro­wis­sen­schaft­ler, der
noch heute rauscht. Beng! oder so ähn­lich machte
er al­ler­dings nie. Kein ein­fa­cher Knall;
kam mit ihm ja erst der Schall, je­doch nur
in luf­tig be­drü­cken­den Um­ge­bun­gen mit Ohren.

Diese Schall hö­ren­den Oh­ren,
wir, de­ren Trä­ger wer­den Ge­ne­ra­tion für Ge­ne­ra­tion
ge­nau dort im Uni­ver­sum ge­bo­ren,
wor­auf man steht,
auf ei­nem Pla­ne­ten, der uns Tag um Tag dreht,
den eine Sonne zum bes­ten hat
mit vi­tal tem­pe­rier­tem Son­nen­licht,
den op­ti­ma­len Watt.

Aber es gibt auch eine be­rühmte Ge­set­zes­fi­bel,
sehr ein­fluss­reich in Mensch­heits­fra­gen:
die mil­li­ar­den­fach ge­le­sene Bi­bel.
Sie sagt so­gar, wer den Knall,
al­ler­dings nicht als Knall, ver­ur­sachte,
ei­nen sechs, mit Sonn­tag sie­ben Tage lan­gen,
fast schon nach der Uhr also,
zu­min­dest un­chao­tisch sachte.

Wie man es fin­det in der Na­tur, sind wir Ge­bilde
des Kleins­ten wie auch des Gan­zen.
Habe ich, zur Si­cher­heit, ex­em­pla­risch be­ob­ach­tet
bei Wan­zen. So muss ich mit ei­nem Knall le­ben.
Selbst die Erde war­tet auf mit Be­ben.
Das war mal wie­der,
wie aus dem Nichts, ein Ein­fall –
der Urknall.




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