Tag für Tag die Sonne untergeht.
Abschied von Menschen, die man täglich sieht.
Zwitschern die Vögel ihr trauriges Terili.
Wieder eine Schramme, die ich nicht verdient;
in meinem Schreibtisch, selbst unter diesem Schrieb.
Mein Hund die Augen unter seine Pfötchen schiebt.
Herrchens Trübsal er dergestalt entflieht.
Ach wie sehr mich niemand versteht.
Keiner mich sieht in meinem Elend.
Von dem ich doch aber jeden Tag rede.
Nicht einmal die tröstendste aller Trösterinnen
mehr findet, wie arm ich dran bin.
So langsam ich mich ändern will.
O was alles mich daran hindern wird.
Besser die Hoffnung erst morgen wieder stirbt.
funktioniert rigoros
unvollendet im Mindestfertigungsfluss
risikobehaftet lediglich hin zum Bewussten
als stolzes Musterding sich selbst entsprungen
füllt die Lücke so frei notgedrungen
will keinen Tick Perfektion
im Einzelfall darf es ansehnlich wirken
Das Negative mit seinen dunklen Enden,
mit seinen düsteren Rändern,
mit seinem schwarzen Kern
findet – wie soll es indes das Schlechte verkörpern? –
in aller Finsternis kaum seine Existenz.
Nichts, erst recht nicht das Positive
macht sie ihm im Entferntesten abspenstig.
Sie nicht sehen, macht sich nur gerade günstig,
erleichtert das Leben.
Das Positive mit all seinem Schönen,
mit all dem vielen vielen Teuren,
ein Weltreich vergnüglichen Verwöhnens,
bekommt nicht genug,
jubelt sich vielmals in den Himmel hoch,
will hinaus, hinaus und hinaus
aus dem kleinen Erdballhaus!
Die Folge dessen, schwer zu glauben.
Über dem Himmel öffnet das Negative Augen,
stürzt zielbewusst hinab!
Stürzt das aufgeblähte Freudenkonglomerat!
Fast bis ins Grab!
Jedoch niemals lässt sich das Positive abmurksen.
Man hört es über ewige Finsternis juxen,
in der selbst das Negative weder will noch kann.
Die Höhenflüge prangert das Negative an,
wie sie entbehren jedweder Substanz,
weswegen es dasein muss.
Weil nicht alles zu bekommen,
um nicht auf alles zu verzichten,
posi- und negativ naturgemäß sich mischen
zwischen Bekannten, Freunden, Paaren
und anderen.
Vielleicht sogar im einsamen Menschen.
Ein Günstiger-Erlebnis hält nicht an, obwohl es soll.
Man hat abgerundet auf noch ’ne Null,
erspäht am nächsten Tag der Sparwuchs,
da er zur Sicherheit nachschaut.
Dem Verkäufer, der ihn gestern als schlau gelobt,
klagt er heute diesen De-facto-Betrug.
»Bitte entschuldigen Sie den Billigerwahn,
unter dem aus Kostengründen
leider niemand mehr Tiefstpreis garantieren kann«
kommt beim kostbaren Kunden nicht an.
In Zukunft er woanders kaufen werde,
weil man ihm seine eigentliche Ersparnis verwehre.
Nichtsdestotrotz, bald kauft er wieder in besagter Filiale
ein Sonderangebot, unschlagbare Sahne –
der Normalpreis zuverlässig angedroht für die Folgetage.
die Gärten meiner Kindheit
ich konzentriert in der Luft seiend
kann nicht fassen
halte angestrengt von innen
mich in weitreichend leeren Höhen
schwebend ohne Hilfsmittel
ein Mensch aus seiner Mitte
lasse ich los
fürwahr es gibt nichts zu fassen bloß
flügellos mein langsames Vogelflattern
somit ich es lassen kann
die Füße verinnerlichen sich nirgends abzustoßen
ein kostbarer Moment
mit mir der Himmel
zu dem ich nicht weiter aufsteigen möchte
Bänder aus ihm keine echten
tief unter mir die Gärten meiner Kindheit
ich sie zu überfliegen mich strecke
fliege tatsächlich wohin ich mich recke
über winzige Zäune hinweg
kaum den Straßen folgend
Doch da
nun doch eine Wolke
in ihr ein klein wenig enger
wünsche ich mir ein wenig länger
was führt zum Erwachen
voll Hoffnung auf
ein weiteres Mal