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Strohblumen

Jul 2007

Vor Jah­ren blüh­tet ihr
in hoch­som­mer­li­chem Flor
über gel­ben Gras­s­pit­zen em­por.
Ich schnitt euch sachte her­aus,
hängte euch bei mir zu­haus
zum Trocknen.

Bald stellte ich zu­sam­men
euch kaum ver­blass­tes Bunt
zu die­sem ent­wäs­sert Strauß.
Seit Jah­ren ihr vor mir steht,
mei­nen Schreib­tisch ziert
tag­ein, tagaus,

und in den kal­ten Mo­na­ten
mir diese Sehn­sucht macht,
Vase vol­ler be­schei­dene Pracht.
Dem­nächst leuch­tet aber­mals
nur euer de­zen­tes Blass,
wenn drau­ßen eure Nach­fah­ren
die Knos­pen verlassen.

Furchtbar unangenehm

Jul 2007

Ek­lig schmal dehnt sich meine Bahn,
wi­der­lich eng ins Unerträgliche.

An ih­ren Sei­ten gibt es nichts mehr
zu er­fah­ren – denn ich wei­che
al­lem Un­an­ge­neh­men aus.

Ab­scheu­lich schmal dehnt sie sich!
presst hin­aus mich!
ins Le­ben irgendwohin.

Es war so furcht­bar unangenehm.

In windiger Landschaft ...

Jun 2007

das los­ge­löste Blatt
ir­gend­ei­nes Bau­mes
mas­si­ven Luft­strö­men
auf­tau­melt, auftaumelt.

Lose in der Land­schaft,
wind­ge­sto­ßen das Blatt
auf ei­nen grauen Zaun,
auf des­sen Sta­chel­draht
zu­tau­melt, zutaumelt.

Da trifft auf ei­nen Ast
ir­gend­ei­nes Bau­mes
das Blatt und pappt,
woran Blatt ne­ben Blatt
bau­melt und baumelt.

Ein Rutsch, es schau­kelt
in den Wind das Blatt
vom Ast des Bau­mes
frei in die Land­schaft,
Wind zum Schau­keln hat.

Trott und der Zweifel

Mai 2007

Nach den bei­den gro­ßen Vor­bil­dern
stre­ben oft­mals Trott und der Zwei­fel –
gut dass sie Vor­bild­größe nie erlangen.

Trott be­wiese uns al­len seine All­macht,
in­dem er aus al­len Ta­gen All­tage machte,
dann je­dem Quänt­chen le­ben­di­gen Chaos
ei­ner sehr ei­ge­nen Pri­va­t­ord­nung we­gen
den uni­ver­sal im­plo­die­ren­den Garaus.

Viel­leicht sei das Ende noch nicht so weit?
früge der böse Zwei­fel in All­un­wis­sen­heit.
In­folge nun des fal­schen Welt­un­ter­gangs
hätte kaum je­mand noch ge­nug Angst
un­ter Trot­tes tod­lang­wei­li­ger Macht
und bei des Zwei­fels eh strittiger.

Der Oberflächenspecht

Mai 2007

Oben, auf dem Di­ckicht,
wo es ziem­lich dick,
aber schön dicht ist,
pickt der Oberflächenspecht.

Be­ob­ach­ter re­den schlecht
über ihn, un­ter dem
es so schön dicht ist,
so dick nur bes­ser nicht.

Ir­gendwo hätte er ja Recht,
könnte man ein­ge­ste­hen.
Puff! da muss sprü­hen
di­ckes Grün in die Sicht.

Manch ein Grün­ge­sicht
kann wie­der nur se­hen,
dass es sich wischt –
manch ei­nes auch den
Zweck des Oberflächenspechts.




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