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Uff, ich bin Möbelpacker ...

Mai 2008

Alle Ge­dicht­schrei­ber
ha­ben ei­gent­lich ’ne Ma­cke.
Aber mir is’ ein­ge­fal­len
das hier, un­ter or­dent­lich’ Ge­wicht.
So ’n rich­tig leich­tes Gedicht.

Nicht sein Tag

Dez 2007

Ein Cow­boy sat­telt über
auf ein neues Pferd.
Dass ihm die­ses nicht so
schreck­lich wiehert.

Aber auch das neue Pferd
der Cow­boy im­merzu
wie­hern hört.

Als Fach­mann ahnt er,
schüt­telt den Kopf mit Hut:
Es war und ist der Sat­tel­gurt,
bull-shit, zu fest gezurrt.

Ab­ge­stie­gen löst er
den Gurt um drei Lö­cher.
Vor Er­leich­te­rung schlot­tern
dem Tier die Nüstern.

Wolkenmeer

Nov 2007

                                                 

                               Mir zieht am Rü­cken die Erde,

                         so wie ich auf ihr liege, schwer,

                          und wie wenn über mir un­ten werde,

                                zieht luf­tig leicht ein Wolkenmeer,

                        ein sich tief krüm­men­der, wei­ßer Ozean

                      vor sich da­hin mit wei­ten Dampfschwaden.

                           Als sein Rand, nie sehe ich ihn ganz,

                 um­run­det all­seits in glei­cher Ferne der Horizont,

                      von dem Er­den­rund, zu­tiefst gekonnt,

                     sich ab­gren­zend, draus her­vor ein Strömen,

                         an­de­rer­seits hin­ein ein Verschwinden

                  der end­los ein­her wal­len­den Dampfschwaden,

                         die ein­an­der im­mer kurz bedrängend,

                               in­ein­an­der, aus­ein­an­der schlängelnd

                       sich un­fes­ter Schnüre flüch­tig berühren

                               dort un­ten in dem fer­nen Winde.

                             Mit et­was Furcht ich hinabschaue

                       auf den sich tief krüm­men­den, wei­ßen Ozean –

                            Ge­wicht an der Erde mich es traue,

                             werde schon nicht fal­len dampfbaden.

 

Bist du noch so sympathisch ...

Nov 2007

nur lei­der den Na­sen ver­werf­lich,
dann wirst du, je nach stil­lem I,
ge­mie­den, tun­lichst unübertrieben.

Oder es siegt ein­mal die Sym­pa­thie,
da du, na nu, un­ter vier Au­gen
»Sag mal, wäschst du dich nie?«
über­ra­schend ge­fragt wirst.

Du willst blei­ben sym­pa­thisch,
drum kannst nicht an­ders, als ar­tig
tags drauf er­schei­nen ge­duscht.
Selbst­re­dend fragst nicht: »Und nun?«

Ein Fels in der Brandung

Nov 2007

                    

                            Das Was­ser klatscht
                      auf ei­nen Fels in der Bran­dung,
                   bis ins Sprü­hen um ihn auf­sprit­zend,
                   so­gleich zu­rück­schwap­pend, nie­der rie­selnd
                in das to­sende Meer. Einst war ein Fels­riese er,
                be­kommt seine trockne Seite heute feucht um­ran­det
                vor da­lie­gen­den Kör­nern ah­nen­ver­wand­ten San­des,
             ei­nem be­son­de­ren, tro­cke­nen Stück­chen Vor­derst­ran­des
         in­mit­ten all der plat­schen­den mat­schi­gen Meereslandung.




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