Eigentlich müsste alle Gesellschaft ihn satthaben.
Doch hat der In-Fettnäpfchen-Tapper Gaben,
die man erst im Nachhinein ignoriert,
Ehrlichkeit einem nicht nur signalisiert,
sondern potz Blitz ein Lebenslüglein versimuliert.
Ohne dass dieser Nichtsmerker
sich’s so schwer macht, jenen Umstand zu wollen.
Dem In-Fettnäpfchen-Tapper geht es auf die Vollen,
unabsichtlich muss er einen verletzenden Queue schwingen,
der, jedes Mal überraschender Dinge,
bisweilen auf ihn zurück, derb hernieder winken
kann – aus eines verständnislosen Menschen unbeherrschter Hand.
Oder der In-Fettnäpfchen-Tapper war wirklich einfach dumm.
Aber die Schrecksekunde oft nach einer kurzen Weile um,
er geübt erlangend selbstverständliche Verzeihung,
zunehmend sympathisch erscheinend, da gezwungen zum Mut.
So sich an seinem Gegenüber gewohnt wendet’s,
entlohnt am Ende, dann ganz ohne »Tz!«, eine Eigenart –
lebendigen Lebewesen alles andere als erspart.
Auf eine Weise, die Anfang ab und an.
Ick uff de Humboldte studieat,
ne antike Revolte jerade nachexaziert,
wie ick an een Münschna Matheprof geriert,
der wie orijinal »Tach!« sachte,
und ooch noch frachte:
»Ey wat machste?«
»Na ey nüscht wa«, ick n Rückzieha rausbrachte.
»Ia Berlina quatscht voll unjebildet
in dit janze Unibuilding«,
affte jetz ooch Englischdozente mia nach.
Aus früha Britüsch Empeire dit Schaf.
Ick hab jemacht, dat ick wegkomm.
Studia jetze inna andern Ecke, Bonn.
Meene is mia zu ne libarale Stadt jeworden.
Existenz
Sein
benenn’s
nein
umkränz
dein
Immens-
lein
grenz
ein
bewende’s
fein
Gänze
kein
Hände-
rein
stände
Stein
Liebe Demokratie,
was soll aus dir werden?
Ganze Interessenherden
über mich hinweg Gang neben Gang gesellen.
Ich sage bewusst nicht »trampeln«!
Denn heutzulande schenken mir ihre Füße
selbst unter sich meist zivilisierte Grüße.
Tritte aus Interessen, egal wessen, wehre ich möglichst ab.
Über jede Bitte, mich zum Besseren
zu wenden, einer erkennbaren Mehrheit zu,
denke ich zumindest nach, immer gleich im Nu.
Künftig wäre endlich vernünftig, gäbe ich auf, denen,
die mich, wie ich bin, angeblich nicht brauchen,
ihr Leben ohne mich zu absolutem Maßstab taufen,
einem ihre runden Eier aufdrücken.
Bitte du ihnen entgegensage:
»Ich bin weder besser noch schlechter als ihr!
Ich lebe einfach auch hier!«
Ja, bescheiden mutig es wage!
Dann hast du die geringere Demokratis-Plage.
Oft wird man ignoriert,
von Mitdemokraten,
gehört zu den im Miteinander Eingesparten,
solange vielfältige Realität
dem groben Oben kaum eingeht,
statt wohltuend mit- und nebeneinander gelebt.
Liebe Demokratie,
ein Wir du, especially for me,
mit dem meisten uns allen nie.
Fasziniert vom neuen Namen LOKUS
die Leser auf ihre Online-Zeitschrift starren, und das nicht zu gering.
Keiner glaubt an Hokuspokus,
doch jedes noch so gut erzählte Star-Ding,
jedes Geschichtchen über Everybody’s Darling,
jeder die Öffentlichkeit nervende Beharrling
ist vereint unter neuem Digicover,
drauf megasexy Supermodel Chanell Cocuss
und Buchstaben in Gold, die frohlauten LOKUS.
Sogar der weltgewandteste Technikfan nicht gleich checkt,
was hinter dieser kurios coolen Neubenennung steckt:
schlicht und ergreifend eine Mobilgerät-App,
über Funkmasten und Satelliten World Wide Web.
LOKUS wird fast ausschließlich gelesen auf Klo.
Dergestalt Geschäftliche vor Begeisterung umhaut
ihre Lektüre, die frisch benannt nach einem sehr gewohnten Leseort.
Nur manche das Erfassen regelmäßiger Aufenthaltsorte stört.
Im Hintergrund Statistik, wie lange erfahrungsgemäß gebraucht wird
für den Stuhlgang und der Stuhlgänger jeweils die Touch-App berührt.
Mehr und mehr Leser auf den Toiletten
in soziale Netzwerke ihren LOKUS tippen,
wo die Profil-Timelines fleißig weiterleiten,
haargenau zu brandneuer Leser Toilettenzeiten.
»LOKUS – Beim Natürlichsten wir Spaß bereiten!«
so der Slogan, bei Lokalität Erinnerungston den meisten,
in allen Sprachen sich um den Planeten verbreitend.
Rasant ist es out, ohne die Welt der Stars zu scheißen.